Ortsteil Scharnhorst
Allgemeines
Ein kleines Dorf in der Südheide. 20 Kilometer nordöstlich von Celle und drei Kilometer östlich des Kirchdorfes Eschede, im Schnitt 82 Meter über dem Meeresspiegel. Gut 270 Seelen (aktuelle Zahl ?). Mit Gasthaus und Kindergarten, Fußball- und Grillplatz, Feuerwehr und Schützenverein; Tradition und Brauchtumspflege, zum Beispiel bei dem jährlichen Schützenfest. Eine (fast) heile Welt also, in der Erholungssuchende und Feriengäste willkommen und gerne gesehen sind.
Verwaltung
Am 1.1.1971 schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Scharnhorst der Samtgemeinde Eschede an. Mit dem 1.1.1973 wurden die Dörfer Scharnhorst, Endeholz, Marwede und Kragen zur neuen "Groß-Gemeinde" Scharnhorst mit damals knapp 700 Einwohnern vereinigt. Die Samtgemeinde Eschede führt seitdem die Verwaltungsgeschäfte.
Aus der Chronik
Ortsnamen
1235 Scarnhorst, Scharnhorst
1248 Scerenhorst
1330/60 Schern(e)horst
1368 Scharnhorst
1377 Scharenhorst
Alte Besitzverhältnisse
1235 bestätigte Herzog Otto d. Kind den Verkauf eines Hofes zu Scharnhorst an die Herzogin Agnes, die wiederum dem Kloster Wienhausen den Hof schenkte. Bis zur Reformation war dieser Hof im Besitz des Klosters, dann wurde er herzoglich.
1255 hatte das Kloster Wienhausen von dem Ritter Balduin v. Blankenburg auch das Recht bekommen, den Zehnten von Scharnhorst einzuziehen.
Der Sedelhof im Dorf, drei Höfe und drei Koten, gehörten nach den Lehnsregistern von 1330 und 1360 sowie den Schadensverzeichnissen von 1377 denen v. Soltau, deren hier ansässige Linie sich v. Scharnhorst nannte. Nach deren Aussterben fielen die Güter 1485 an die v. Hodenberg in Hudemühlen.
Mit einem Vollhof und zwei Koten waren nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert die v.d. Wense in Eldingen belehnt.
Dorfentwicklung
Scharnhorst bestand 1435 und noch im 19. Jahrhundert aus einem sattelfreien Hof, sechs Vollhöfen, zwei Halbhöfen, drei Kötnern und einem Kleinkötner. Der sattelfreie Hof wurde 1810 von der Familie Rehren verkauft; bis zur Ablösung der grundherrlichen Lasten 1839 galt er als Sattelhof. Die Verkoppelungskarte von 1848/49 weist für Scharnhorst aus: fünf Vollhöfner, vier Halbhöfner, drei Kötner, einen Brinksitzer und zwei Anbauer, außerdem die Schule und das Hirtenhaus. 1854 vereinigten sich zwei Vollhöfe und ein Halbhof zum Gute Scharnhorst.
Einwohnerzahlen
1821 | 166 |
1848 | 203 |
1939 | 216 |
1950 | 438 |
1967 | 269 |
2000 | 317 |
Veröffentlichung zur Ortsgeschichte
Klaus Drögemüller/Friedrich Hansen: Ein uralt Bündnis ... Rund um das Scharnhorster Schützenwesen, 1984