Jahrhundertchronik
1900
Schlachter Gottschalk" (Deutsches Haus) baut repräsentativen neuen Saal
Freiwillige Feuerwehr gegründet. Stellmacher Marquardt wird erster Hauptmann. Um 1910
1901
Gemeinde bemüht sich um Telefonnetz
Gewerbliche Fortbildungsschule gegründet
1902
Neubau Volksschule im Glockenkolk löst Raumnot im Küsterhaus und setzt neuen Schwerpunkt jenseits des historischen Dorfkerns
1904
Ist ein Arrestlokal für Vagabunden nötig?
Geordnete Schlackenabfuhr soll eingeführt werden
Nach Vorbildern bei Lohe bekommt der Fischteichbau im Kirchspiel Hochkonjunktur. Die Aschauteiche werden angelegt.
1905
Eine Privatschule entsteht für wenige Jahre in der Uelzener Straße 12
1906
Altes Spritzenhausgrundstück an der Kirche wird als Bauplatz für Dobberkau verkauft
Holz, Holz und überall Holz! Hoffentlich haben die Kinder hier nicht auch Holzköpfe", erinnert sich Junglehrer Bischof später an seinen ersten Eindruck von Eschede
1907
Um Max Böcker, Albert König und einige Junglehrer gruppiert sich eine kulturelle Szene, die hier ihre "Sturm- und Trunkzeit" erlebt. Eschede gilt als Aufsteigerdorf, scheint sich in Richtung Kleinstadt zu entwickeln
Im Glockenkolk entsteht auf dem Platz des heutigen Rathauses ein neues Spritzenhaus
Der Holsteiner Diedrich Bornholdt baut in Bahnhofsnähe eine Molkerei
1908
Verkehrszählung am Bahnhof: 1 Auto, 4 Radfahrer, 40 Bauernwagen, 15 Grundkarren, 10 Reiter, 60 Fußgänger und 1 Schafherde...
Spar- und Darlehnskasse am Bahnhof eingerichtet
Radfahren kommt groß in Mode: Radfahrerverein "Flügelrad" gegründet
Maurermeister Lutterloh "Lüttje Mester" zahlt Spitzenlohn von 50 Pfennig für Facharbeiter
Erster tödlicher Autounfall in der Region: Ein Kind der Familie Bock wird auf Bahnhofstraße vom Wagen des Schelploh-Erbauers Blumenfeld erfasst
1909
Nach langen Bemühungen erfolgreich: Eschede bekommt mit Dr. Heider einen eigenen Arzt
1910
Gemeinde zeichnet Anteile an Stromversorgung, die dann 1912/13 kommt
Das "Behn-Imperium" geht nach unternehmerischen Glanzjahren vor der Jahrhundertwende in Konkurs
1912
Erstmals wird die Dorfplanung thematisiert: Es geht um Häuserfluchtlinien. Der Bürgerverein beklagt das niedrige Gestaltungsniveau
Gemeinderat berät über Dienstmütze für Gemeindediener
Pastorenscheune Osterstraße wird Konfirmandensaal
Der langjährige Gemeindevorsteher Carl Heyer ist amtsmüde. Eine reichsweite Ausschreibung bringt mit Karl Hecht einen Profi ins Amt. Er entwickelt sofort weitreichende Pläne. Leider bleibt er nur zwei Jahre bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges im Amt.
Elektrische Straßenbeleuchtung soll Gaslaternen ablösen
Ein neuer Gemeinde-Ziegenbock muss her!
1913
Um die Erhaltung der Bäume in der Bahnhofstraße wird gekämpft
Bürgerverein beantragt Badeanstalt an der Aschau
Jahrhundertfeier zur Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig mit Einweihung des Denkmals am Eingang Rebberlaher Straße wird zum rauschenden Volksfest. "Herrlichen Zeiten führe ich Euch entgegen", hatte Kaiser Wilhelm in Berlin ausgerufen. Und ein Jahr
1914
Liebesgaben der Gemeinde an die Frontsoldaten
Kriegsunterstützung für ortsansässige Bergarbeiterfamilien
Schütze, Hoppenstedt und Lutterloh gründen das Hartsteinwerk Eschede, nachdem Schützes Ziegelei wegen Rohstoffmangels am Ende ist
Der 1. Weltkrieg beginnt am 1. August. Die glühende patriotische Stimmung bei der Mobilmachung in Eschede beschreibt Otto Rodehorst in seinem Bestseller-Kriegsroman "Und wenn die Welt voll Teufel wär´".
1916
Beschwerden wegen ungerechter Verteilung von Butterkarten
Auf dem ehemaligen Rentengut in Rahmoorhorst entsteht ein Kriegsgefangenenlager
1918
Nachtwächter Linnewedel bekommt Revolver
Arbeiter- und Soldatenräte fordern Pferdeschlachtung
Um den kriegsbedingten Webstoffbedarf zu sichern, wird eine örtliche Brennnessel-Sammelstelle eingerichtet
1919
Straßenlicht bleibt wegen Mondenschein ausgeschaltet
Gemeinde empfängt heimkehrende Kriegsgefangene festlich
Albert König beteiligt sich am Entwurf von Notgeldscheinen
1920
Kommission zur Ansiedlung einer Apotheke berufen
Wahl einer Ziegenkommission
Feldbahngleise für gewerblichen Torfabbau im Großen Moore
Streit mit Gesangverein wegen Vergnügungssteuer
Freigabe des Glockenkolks für Turnzwecke
Die Diskussion um eine Bürgerwehr und ihre Ausrüstung mit Gewehren nimmt kein Ende
1921
Der Wunsch nach Ersatz für im Kriege eingeschmolzene Kirchenglocke wächst
1922
Bau des Kriegerdenkmals am Kirchplatz wird zum Prestigeprojekt und gerät durch Inflation fast unter die Räder
Volksschule wird um Gehobene Abteilung ergänzt
Die Wohnungsnot nach dem 1. Weltkrieg erreicht Höhepunkt
1923
Auf dem Höhepunkt der Inflation steigt das Gehalt von Gemeindevorsteher Netz auf 1000 Mark täglich. Netz ist Eschedes Multifunktionär mit zeitweise 40 offiziellen Posten
1924
Gemeinderat geht zur Stahlhelm-Feier im schwarzen Anzug
Glockenkolk jetzt für beide Turnvereine Übungsplatz
Feuerwehr-Schlauchturm erhält Rundfunkantenne
1925
Brand auf Hof Thiele, Celler Straße
Waldbrandwehr wird mit Nachbardörfern und Forst gegründet
5 Mark Benutzungsgebühr für Zigeunerwagen auf öffentlichen Plätzen
Siedlungsplanung scheitert an Geld und Bauland
Kunstmaler Albert König fehlt es an örtlicher Lobby. 1927 geht er nach Unterlüß
1927
Hustedt wird neuer Gemeindevorsteher
Dr. Drewes wird erster Tierarzt in Eschede
1928
Biersteuer wird eingeführt
Noch wenig beachtet, entsteht in Eschede eine der ersten NSDAP-Ortsgruppen
1929
Pengel ist erster Siedler in der Moorkolonie Rahmoorhorst
Schul- und Kirchenamt von nun an getrennt
Schützenverein bekommt Zuschuss für neuen Schießstand
Gemeinde schließt vorsorglich Ölmutungsvertrag, der aber nie zum Zuge kommt
Der SA-Tag des NSDAP-Gaues Osthannover findet in Eschede statt
Der Arbeitersportverein "Freie Turnerschaft" weiht an der Rebberlaher Straße ihre in Eigenleistung gebaute Turnhalle ein. Das politische Klima ist völlig vergiftet
1930
Beschluss zum Turnhallenbau im Glockenkolk
Hundesteuer überall dort, wo Nachtwächter patrouilliert
Kreisergebnis der Reichstagswahl (in Klammern die Abstimmung vom März 1933): SPD 18,6 (15%), DNVP 4,1 (6,4%), KPD 6,4 (4%), DHP 19,9% (7,8%), NSDAP 18,9 (54,2%)
1931
Ruf nach Leichenhalle wird laut
1932
Arbeitslose sollen Wanderwege ausbauen
1933
Gemeinde schafft Schreibmaschine an, aber keine Schreibhilfe
SPD-Mitglieder aus Gemeindevertretung ausgeschlossen
Turnhalle der Freien Turnerschaft wird als Arbeitsdienstlager eingezogen
Schule bekommt Zentralheizung
Nach massiven Repressalien tritt Gemeindevorsteher Hustedt zurück. Neuer Bürgermeister wird Brokelmann
Mitte des Jahres zählt Eschede 1680 Seelen, Ende 1937 schon 2250
1934
Mit der Einrichtung von Muna Scharnhorst und Marinesperrzeugamt Starkshorn entstehen annähernd 2000 (Zwangs-)Arbeitsplätze vor der Haustür Eschedes
Als erste "Großgemeinde" des Celler Raumes ist Eschede frei von Arbeitslosen, berichtet die gleichgeschaltete Lokalpresse
Pastor Roses Wechsel von den NSDAP-treuen "Deutschen Christen" zur Bekennenden Kirche löst einen örtlichen Kirchenkampf aus. Er muss wenig später gehen
1934
Viele Vereine wie der Kriegerverein Kameradschaft entziehen sich der Liquidation durch Selbstauflösung
1935
25 Morgen Bauland an der Kriegerstraße für Kriegsopfer
Tausend Obstbäume an Gemeindewegen gepflanzt
Die staubige Bahnhofstraße erhält eine Teerdecke und eine neue Lindenallee
1936
Bau einer Badeanstalt nach Grundstückstausch mit Kirche geht los
1937
Bevölkerung wünscht zentrale Wasserversorgung
Eschede hat erstmals über 2000 Einwohner
1938
Ratsherr Heinecke bekommt Führerbüste zum 25. Amtsjubiläum
Schafe sollen Glockenkolk-Sportplatz kurz halten
Gustav Flohr beginnt mit dem Neubau eines modernen Betriebes neben der alten Windmühle, die seit 1925 ohne Flügel ist
Nach zehnjährigem Bemühen erhält Eschede endlich eine Apotheke
1939
Gemeinderat schickt kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges Grüße an die Westfront
Heinrich Kraul richtet in der lange Zeit leerstehenden Kieselgurfabrik eine Konservenfabrik ein. Vergeblich hatte Bürgermeister Brokelmann jahrelang um Betriebsansiedlungen geworben
Der Kriegsausbruch erfordert die Einrichtung eines Kindergartens im alten Posthof, Uelzener Straße
1940
Auch in Eschede wird ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet
1941
Gefallen für Großdeutschland: Die Nachricht vom "Heldentod" des Mannes, Vaters, Sohnes oder Bruders ist allgegenwärtig
1943
Bau von Behelfsheimen für Ausgebombte aus Hamburg in der Kriegerstraße
1944
Späte Ehrung: Marktstraße wird in Albert-König-Straße umbenannt
Albert König verstirbt in Unterlüß und wird im Heimatdorf beigesetzt
Schüler müssen für kollaborierende Holländer Schule räumen
1945
Wiederbelebung der Sportbewegung nach Kriegsende
Dorfparlament erhält Flüchtlingsbeirat
Max Böcker, eine der schillernsten Figuren der jüngeren Escheder Geschichte, wählt am Tage der Kapitulation ausweglos den Freitod
Am 21.2. explodiert am Bahnhof ein vollbeladener Munitionszug. Es gibt mehrere Tote und Verletzte. Kaum ein Haus bleibt von der Druckwelle verschont
Eschede wird ab Ende Januar Knotenpunkt für Flüchtlingstrecks aus den Ostgebieten
Am 12./13. April rücken amerikanische Truppen ein, britische Besatzer folgen
Prominenz im Pfarrhaus: Heinrich Albertz, später Regierender Bürgermeister in Berlin, und Niedersachsens Flüchtlingsminister Erich Schellhaus wohnen hier
1946
KPD will zwei Mitglieder im Gemeinderat stellen
Gewerbeansiedlungspläne schroff abgelehnt
Wiedereröffnung der Badeanstalt an der Aschau
576 schulpflichtige Kinder in Eschede
Hermann Voigts einstimmig zum Gemeindedirektor gewählt
Kindergarten muss wegen Brennstoffmangel geschlossen werden
Wiedergutmachung für Landjahrlager-Enteignung nach langem Streit
Schweinestall am Gemeindebüro soll zur Arrestzelle werden
Im Frühjahr hat sich die Einwohnerzahl gegenüber 1939 fast verdoppelt. Von den knapp 4000 Seelen sind 59 % Einheimische und 41 Prozent Evakuierte, Flüchtlinge oder Vertriebene
1947
9. Lehrerstelle bei 577 Kindern nötig
Geschäftsleute wollen Wiedereröffnung des Konsums verhindern
Fuhrunternehmer Gakenholz soll Buslinie nach Celle einrichten
1948
Mit dem großem Jubiläumsfest des MGV Germania weicht das Nachkriegstrauma wachsendem Gemeinschaftsgeist
Pflichtfeuerwehr mit 50 Männern wird von Besatzungsmächten zugelassen
Erste konkrete Überlegungen zur Kanalisation
Gemeinde verstärkt Bemühungen um Industrieansiedlung
1949
Bauland für Flüchtlingsfamilien wird westlich der Celler Straße gesichert
Spatzenbekämpfung: 10 Pfennig Abschussprämie
1950
Wiedereinrichtung einer Gehobenen Abteilung
Glockenkolk-Anlieger stöhnen über Lärmbelästigung bei Volksfesten
1953
Im Oktober wird der Neubau der kleinen Katholischen Kirche in der Grünackerstraße geweiht
Der Siedlungsbau Breslauer, Danziger und Königsberger Straße entlastet den angespannten Wohnungsmarkt
1956
Der Saal des Deutschen Hauses wird zum Kino mit fester Bestuhlung. Zuvor gab es schon Wanderkinos auf Lachmunds Saal und in der Lagerhalle Rebberlaher Straße
1960
Nach einer längeren Krise um die Verwaltungsführung wird Siegfried Gehrmann, bisher Kur- und Gemeindedirektor auf Langeoog, neuer Chef im Gemeindebüro
1961
Willi Brandt, Regierender Berliner Bürgermeister, kommt im Wahlkampf nach Eschede. Jupp Thiel schenkt ihm einen Korb Bickbeeren
1962
Schulreform: Das 9. Schuljahr wird eingeführt, im Glockenkolk entsteht der erste Abschnitt eines Neubaues, auch mit Blick auf eine Mittelpunktschule für das Kirchspiel
Richtfest am neuen Freibad Brunshagen. Die alte Anlage ist technisch abgängig
Eschede gibt sich ein Ortswappen: "In Rot ein neunblättriger silberner Eschenzweig"
1963
Neue Reihenhaussiedlung in der Kriegerstraße im Rahmen des Barackenräumprogramms. Aber noch immer fehlen etwa 200 Wohnungen
1965
Der "Maßhaltekanzler" Ludwig Erhard, mit Zigarre angereist, hält vor dem Gemeindebüro eine Wahlkampfrede
1966
Schon vor dem Kriege eingeleitete Pläne für eine Ortsumgehung der B 191 quer durchs Aschautal sind baureif. Zum Glück wird nichts aus dieser Linienführung, die den Ort an der Schnittlinie zwischen Alt und Neu weiter getrennt hätte.
1967
Die Gebiets- und Verwaltungsreform kündigt sich an: Eschede wird erste Samtgemeinde im Kreis, zunächst mit Dalle und Weyhausen
1968
Die Bahnmeisterei wird aufgelöst, weitere Einschnitte deuten sich an
1970
Nach und nach kommen gehen die Zwergschulen der Nachbardörfer in der wachsenden Mittelpunktschule Eschede auf
1972
Am Vormittag des 13. November braust ein Orkan mit 180 Stundenkilometern über Niedersachsen hinweg und hinterlässt im Naturpark Südheide einen Trümmerhaufen
1973
Vollendung der Gebietsreform: Die heutige Samtgemeinde entsteht. Höfer wird gegen massiven Widerstand nach Eschede umgemeindet. Hubertus Bühmann senior ist Bürgermeister. Anfang 1972 übernimmt Joachim Hoppe das Zepter im Rathaus
Die spätere Unglücksbrücke nach Rebberlah wird neben dem früheren Bahnübergang eingeweiht. Der Bund der Steuerzahler hegt Zweifel an ihrer Notwendigkeit
Eschede beklagt fehlende Zonenrandförderung für den strukturschwachen Standort
1974
Ein neuer Fertigteil-Kindergarten löst die Baracke Rebberlaher Straße ab. Doch von Anfang an gibt es bautechnische Probleme. Zwanzig Jahre später brennt das Gebäude von Kinderhand aus und wird durch einen weiteren Neubau ersetzt
1975
Die Waldbrandkatastrophe rückt Eschede im August in den Blickpunkt der Welt. 50 Quadratkilometer Wald im Norden des Dorfes fallen ihr zum Opfer. Nur schwer erholt sich die Region von diesem Schlag
1977
Gegen massive Widerstände reißt die Bahn das alte Empfangsgebäude mitten im Winter ab und ersetzt es durch eine gesichtslose Containerlösung. Parallel dazu beginnt der Bau einer Teilortsumgehung nach Hermannsburg/Bergen mit neuer Bahnüberführung
Das Bergwerk Mariaglück macht endgültig dicht und verschärft die regionale Strukturkrise: Annähernd 2000 Arbeitsplätze sind seit Kriegsende vor der Haustür Eschedes verloren gegangen
1978
Wie ein Damoklesschwert lastet das Thema Atommüll über der Region. Mariaglück und das ehemalige Sperrzeugamts-Gelände sind als Standorte im Gespräch. Widerstand formiert sich, bis die Entscheidung in Hannover überraschend auf Gorleben fällt
Zu allem Überfluss brennt im Katastrophen-Jahrzehnt eines der wenigen Wahrzeichen völlig nieder: Der denkmalsgeschützte Kirchturm von 1710 gerät durch grobe Fahrlässigkeit von Handwerkern am 13.2. in Brand. Auch die Glocken zerbersten
1979
Im Brunshagen entsteht eine neue zentrale Sportanlage
Start zur Dorfsanierung im "Mühlenviertel" mit Neubaugebiet Dichterdreieck: Ein vorsichtiger Umdenkprozess wird eingeleitet
1980
Nach gutem Start schleppt sich der Wochenmarkt am Glockenkolk mühsam dahin, bevor er 1998 ganz einschläft
Mit Schelploh und Höfer entwickelt sich die Südheide-Idylle zum Zentrum des Nachtlebens in der Region
1981
Die Flohrmühle wird zur neuen guten Stube des Dorfes und schafft kulturelle Anreize
1982
Mit dem Einzug der Kreisfahrbücherei kann sich die Musenmöhl stufenweise zum neuen Kulturzentrum entwickeln
Bei Liljes kommen die Störche jetzt im 17. Jahr
1983
Immer wieder Rückschläge in der touristischen Entwicklung: Die Quarmühle an der Bundesstraße brennt ab
1984
Wegen des Jahrhundert-Hochwassers fällt der Schützenball buchstäblich ins Wasser
1985
Nach ersten Veranstaltungen in der Flohrmühle etabliert sich "Randlage" als Kulturträger
1986
Die Dorferneuerung schafft Perspektiven für Eschede nach unübersehbaren rückläufigen Entwicklungen auf breiter Front
Aus dem Stand gelingt "Randlage" mit dem ersten "Heide(n)spektakel" ein Volltreffer. Kulturelle Jahrhundertereignisse für die ganze Region folgen 1989 und 1992
1987
Zur Kulturoffensive passt die neue Kirchenorgel prächtig
1988
Die Glockenkolkhalle wird zum Mehrzweckraum umgebaut. Als Saalersatz kann sie sich indessen nicht wie erhofft durchsetzen
Im Rathaus wird der erste Personalcomputer angeschafft
1989
Eschede wird jetzt auch mit Erdgas versorgt
Bürgermeister Heinrich Lange überreicht dem Theater-Weltstar George Tabori beim 2. Heidenspektakel einen Topf Honig zum 75. Geburtstag
Trabbi-Konvois auf der 191: Die Grenzöffnung wird zum unverhofften Wendepunkt in der Ortsentwicklung. Seither steigt die Einwohnerkurve langsam wieder
1990
Große "Hochzeitsfeier" mit Barneville-Carteret und 500 Gästen
1991
Die Dorferneuerung zeigt sichtbare Wirkungen. Hochkarätige Berater im Rahmen von Bundes- und Landesmodellvorhaben setzen weitere Impulse. Aber die Hoffnungen, ins Städtebauförderprogramm zu kommen, schwinden durch den Mitteleinsatz im Osten
Widerstand vergeblich: Die neue Abfalldeponie Höfer-Kragen belastet das kommunalpolitische Klima und die Escheder Durchgangsstraßen
1992
Um Haaresbreite wieder eine Waldbrandkatastrophe bei Queloh. Aber die nach 1975 professionell ausgebildeten und ausgerüsteten Feuerwehren beherrschen die Szene
1993
Der Storch wird auf dem Ortslogo zum Sympathieträger und steht für "sanfte" Entwicklungen rings um Eschede. Aber mit seiner Fortpflanzung bekommt er zunehmend Probleme in der Südstraße
Ein weiterer Kindergarten am Osterberg steht für den allmählichen Aufwärtstrend nach Jahren der Stagnation. Mit einer Baulandoffensive reagiert das Dorf auf aufgestaute Nachfrage
Die Bahnreform erfordert weitsichtiges Handeln zur Standortsicherung. Eschede geht in die Offensive und übernimmt wenig später Bahnhof und Brachflächen in kommunale Regie
1994
Generationswechsel im Rathaus. Fritz Kiemann löst Joachim Hoppe ab
1995
Else Tietze ist Eschedes erste Hundertjährige. Wenige Monate später folgt Helene Markmann
Zum Abschluss der Dorferneuerung wird die 191-Ortsdurchfahrt völlig umgekrempelt, um ihr wieder ein Gesicht zu geben
Mit einer Gedenkstunde begeht Eschede den 50. Jahrestag des Kriegsendes
1996
Auftakt zu Kunstaktionen im öffentlichen Raum mit der Plastik "kommen + gehen" von Jürgen Meister am Rathaus
1997
Das 150. Bahnhofsjubiläum schafft Aufbruchstimmung. Es wird ein Jahrhundertfest mit 20.000 Besuchern auf der Bahnhofstraße
1998
Das Ende von Lachmunds Gasthof mit Luke steht für eine Zeitenwende im dörflichen Leben
Eschedes schwarzer Mittwoch: Wenige Tage vor dem Baubeginn am Bahnhof wird das Dorf am 3. Juni um 10.58 Uhr jäh aus allen Träumen gerissen. Der ICE 884 zerschellt an der Rebberlaher Brücke, 101 Menschen finden den Tod. Die Welt blickt entsetzt auf den Heideort. Die gesamte Staatsführung kommt am 21.6. zur zentralen Trauerfeier nach Celle und anschließend nach Eschede. Im Herbst führt die Frage des künftigen Brückenstandorts zu einer kommunalpolitischen Zerreißprobe
EGON wird geboren, Eschedes kreative Antwort auf das stürmisch aufziehende Internet-Zeitalter
1999
Der erste Jahrestag des Zugunglücks lenkt das Medieninteresse erneut auf Eschede. Erst danach kehrt allmählich wieder Normalität ein. Die Menschen beginnen, das unfassbare Geschehen in ihren Alltag zu integrieren. Die Einweihung des SüdheideBahnhofs am 4. Juli setzt Zeichen der Zuversicht ebenso wie überraschende gewerbliche Entwicklungen im bahnhofsnahen Gewerbegebiet, in dem sich fast 50 Jahre wenig bewegte